In der Schweiz freuen sich viele von uns über den Wintereinbruch. Für viele Menschen bedeutet die Saison Skifahren, warme Getränke vor dem Kamin oder das gemütliche Gefühl, sobald man sein Heim betritt und die eisigen Temperaturen draussen lässt. Doch für Millionen von Menschen bedeutet der Winter das Gegenteil: eine grosse Bedrohung, der sie sich erneut stellen müssen. In Syrien, Jordanien, Irak, Ägypten und Libanon kämpfen jedes Jahr mehr als 10 Millionen Menschen, die zur Flucht gezwungen wurden, gegen die Kälte, oft unter extremen Bedingungen.
Das Bild, das man sich vom Nahen Osten oftmals macht, ist das eines Ortes, an dem das ganze Jahr über ein warmes Klima herrscht. In Wirklichkeit sieht es jedoch ganz anders aus: Die Temperaturen fallen oft unter 0 °C, es weht ein eisiger Wind, und es fällt regelmässig Regen und Schnee. Für Millionen von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen ist die Bewältigung der Kälte zu einer Qual geworden, die das ohnehin schon schwierige tägliche Leben noch zusätzlich erschwert.
« Das Schlimmste ist, wenn es kalt ist und wir nichts tun können. Wir gehen durch verzweifelte Zeiten, manchmal sind die Temperaturen sehr niedrig und wir können nichts kaufen, um uns zu helfen. Es deprimiert mich, wenn ich sehe, dass meine Kinder frieren, ich decke sie mit einer Decke zu, aber mehr kann ich nicht tun. »
sagt Um Ismael, die mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern im Lager Za'atari lebt. Überschwemmungen kommen im Flüchtlingscamp häufig vor :
« Mein Mann ist krank und kann nicht arbeiten. Jedes Jahr habe ich die gleiche Befürchtung: Egal, wie viel wir reparieren, das Wasser findet seinen Weg in unseren Wohnort. Der Wind bläst die Zinkbleche weg, die uns als Dach dienen. Erst neulich landete eines unserer Blecher bei den Nachbarn. »
sagt sie traurig. Die Mehrheit der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen im Nahen Osten lebt unterhalb der Armutsgrenze, und der Winter zwingt sie zu schwierigen Entscheidungen: ob sie sich warmhalten oder essen sollen, ob sie ihren Kindern Schulbücher oder Jacken kaufen sollen. Um Ismael hat letztes Jahr von UNHCR finanzielle Unterstützung erhalten, um ihrer Familie durch den Winter zu helfen. Tausende anderer Familien wie ihre sind auf diese Unterstützung und auf die von UNHCR organisierten Verteilungen von Materialien wie Decken, Jacken, Öfen und Isoliermaterial angewiesen.
Für einige von ihnen ist dies der elfte Winter, den sie unter diesen Bedingungen verbringen müssen, ein weiterer langer, harter Winter, den sie ertragen müssen. In dieser Situation können wir helfen. Jedes Jahr ruft UNHCR, die UN-Flüchtlingsorganisation, in dieser schwierigen Zeit zur Solidarität mit den Flüchtlingen auf. Spenden bringen den Familien, denen sie zugutekommen, mehr als nur materielle Hilfe; sie geben Hoffnung und das Gefühl, nicht allein zu sein. Mit einer kleinen Geste können Sie einer ganzen Familie lebenswichtige Hilfe zukommen lassen.