Di., 05.03.2024 - 15:13

UNHCR zeigt sich sehr besorgt über die Lage der Flüchtlinge in der Demokratischen Republik Kongo. Anfang Februar war es in der Stadt Sake in der Provinz Nord-Kivu im Osten des afrikanischen Landes zu schweren Gefechten gekommen: Die kongolesische Armee und bewaffnete Gruppen der Bewegung 23. März (M23) bekämpften sich. Das trieb gemäss Schätzungen 144’000 Menschen in die Flucht in Richtung der Provinzhauptstadt Goma, wo sich bereits eine halbe Million Binnenvertriebene aufhalten. 

Unsichere Lage macht Sorgen 
Mittlerweile habe sich die Lage in Sake wieder beruhigt, doch der Frieden ist instabil: Die M23 kontrolliert weiterhin eine der beiden Strassen, die aus Goma heraus und in Richtung Nordwesten führt. Die Gewalt findet zu einem Zeitpunkt statt, zu dem sich die UN-Friedensmission im Kongo, die MONUSCO, nach mehr als 20 Jahren im Land zurückzieht. Bis im April wollen die Blauhelme die DR Kongo komplett verlassen haben. Zusätzlich hat der kongolesische Premierminister Jean-Michel Sama Lukonde Ende Februar seinen Rücktritt angekündigt, was zu weiteren Unsicherheiten führen kann.  

Insgesamt befinden sich in der DR Kongo mittlerweile fast 7 Millionen Binnenvertriebene. Dazu kommen 523’000 Flüchtlinge, die den Konflikten in Nachbarländern wie der Zentralafrikanischen Republik, Ruanda, Burundi und Südsudan entkommen sind. Fast drei Viertel von ihnen leben in Flüchtlingscamps oder -siedlungen ausserhalb der Städte.   

UNHCR ist in der DR Kongo vor Ort, um den von den Konflikten Vertriebenen zu helfen.
UNHCR ist in der DR Kongo vor Ort, um den von den Konflikten Vertriebenen zu helfen.

Rund 670 Millionen Dollar für Flüchtlinge gefordert 
Am 22. Februar veröffentlichte UNHCR den Regional Refugee Response Plan (RRP) 2024-2025 für die Demokratische Republik Kongo. Darin erwartet die UN-Flüchtlingsorganisation dieses Jahr 1.9 Millionen Flüchtlinge aus der DR Kongo und fordert 668.3 Millionen USD, um diese Menschen und ihre Aufnahmegemeinschaften unterstützen zu können. Die kongolesische Regierung und ihre humanitären Partner bitten derweil um 2.6 Milliarden USD, um auf die humanitäre Krise im Land reagieren zu können: Schätzungsweise mehr als 25 Millionen Menschen sind von einer Hungersnot bedroht.  

Die gewalttätigen Konflikte sorgen in der Demokratischen Republik Kongo schon seit Jahrzehnten für Leid und Chaos. Im letzten Jahr verschärften verheerende Überschwemmungen im Osten des Landes die schwierige Situation der Bevölkerung zusätzlich. Rund 100’000 Häuser waren zerstört worden, dazu zahlreiche Schulen und Gesundheitsrichtungen. 2 Millionen Menschen, darunter 60 Prozent Kinder, sind seither auf Hilfe angewiesen.   

Mehr Informationen zur Lage in der Demokratischen Republik Kongo 
23. Februar: Briefing Note - UN Refugee Agency expresses alarm over escalating humanitarian crisis in eastern DR Congo  

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