Mi., 11.12.2024 - 15:16

Die jüngsten Entwicklungen in Syrien wecken Hoffnungen auf Frieden und Wiederaufbau. Nach mehr als 14 Jahren Konflikt hat das Land eine einmalige Gelegenheit, den Weg des Friedens zu beschreiten und seiner Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, in ihre Heimat zurückzugehen. Die Situation bleibt jedoch ungewiss. Millionen von Flüchtlingen fragen sich, ob sie sicher in ihre Heimat zurückkehren können. Einige sind ungeduldig, andere zögern. Diese Unsicherheit betrifft auch die rund 20’000 syrischen Flüchtlinge, die in der Schweiz leben. 

Diese Menschen verfolgen aufmerksam die Situation in ihrem Heimatland, zwischen der Hoffnung auf eine Rückkehr und der Befürchtung einer noch fragilen Stabilität. Zur Erinnerung: Europa beherbergt derzeit mehr als 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge, darunter mehr als 700’000 in Deutschland und fast 45’000 in Frankreich. In der Türkei leben mehr als 3 Millionen syrische Flüchtlinge, was das Ausmass der Krise und den Bedarf an globaler Unterstützung verdeutlicht. 

Position von UNHCR: Vorsicht und Geduld 

Der Sturz eines Regimes führt nicht automatisch zu einer Rückkehr in Sicherheit. « Es ist notwendig, Geduld zu zeigen und wachsam zu sein, um sicherzustellen, dass sich die Situation vor Ort verbessert und sichere, freiwillige und nachhaltige Rückkehrmöglichkeiten ermöglicht werden. Flüchtlinge müssen in der Lage sein, informierte Entscheidungen zu treffen. », betont Anja Klug, Leiterin des UNHCR Büros für die Schweiz und Liechtenstein. 

Families carrying their belongings as they prepare to enter Syria from Lebanon's Masnaa border crossing.UNHCR/Ximena Borrazas

Eine humanitäre Herausforderung und eine Chance für die Schweiz 

Die humanitären Bedürfnisse in Syrien bleiben enorm. Mit zerstörten Infrastrukturen und mehr als 90 % der Bevölkerung, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, ist dringend Unterstützung erforderlich. UNHCR setzt sich dafür ein, diese Hilfe zu leisten, und ruft alle Parteien dazu auf, deren Lieferung zu erleichtern. Als Land mit einer langen humanitären Tradition kann die Schweiz und ihre Bevölkerung eine entscheidende Rolle in dieser Krise spielen. Diese Hilfe ist umso wichtiger, da der Winter naht. Alle vertriebenen Menschen in Syrien benötigen Unterkunft, Nahrung, Wasser und Wärme. 

« Jede und jeder kann einen Unterschied machen. Es ist wichtig, dass UNHCR und seine Partner über die notwendigen Ressourcen verfügen, um schnell und effektiv zu reagieren, auch in den Nachbarländern, die noch Millionen von Flüchtlingen beherbergen. Diese Länder benötigen internationale Unterstützung, um ihre aussergewöhnliche Solidarität und Grosszügigkeit aufrechtzuerhalten. », erinnert Anja Klug. 

Ein entscheidender Moment für die internationale Gemeinschaft 

Die syrische Krise bleibt eine der schwerwiegendsten weltweit, mit mehr als 90 % der Bevölkerung, die auf humanitäre Hilfe angewiesen ist. Der Moment ist kritisch: Die Gelegenheit, die Krise in eine stabile und friedliche Zukunft für die Syrer zu verwandeln, darf nicht verpasst werden. 

UNHCR wiederholt seinen Aufruf an alle beteiligten Parteien, jetzt zu handeln, damit dieser Moment zu einem Wendepunkt in Richtung Hoffnung, Wiederaufbau und nachhaltigem Frieden und Stabilität für das syrische Volk wird. 

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