Do., 30.01.2025 - 16:02

« Die Verantwortung gegenüber Flüchtlingen ist und bleibt geteilt. Dieses Prinzip ist grundlegend im Globalen Flüchtlingspakt. Es geht darum, wie wir diese Verantwortung gemeinsam besser wahrnehmen können, insbesondere in einem globalen Kontext [...] von mehr Konflikten, weniger Frieden, weniger dauerhaften Lösungen und schwankenden humanitären Finanzierung. Ich möchte mich erneut bei allen unseren Spendern für ihr Vertrauen bedanken. [...] Ja, wir brauchen mehr Mittel und flexiblere Mittel, damit wir agil bleiben und gleichermassen und ohne Unterschied auf die Bedürfnisse aller gewaltsam vertriebenen und staatenlosen Menschen eingehen können. »  

UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, auf der 75. Plenarsitzung des Exekutivausschusses.

Intensivierte Einsätze als Reaktion auf die Notfälle im Jahr 2024

Das Ausmass der Krisen im Jahr 2024 war erschütternd: UNHCR reagierte auf 43 aktive Notfälle in 25 Ländern, darunter 26 neue Notfälle, die 2024 erklärt wurden, sowie 17 laufende Krisen aus dem Jahr 2023. 

Der Bedarf an humanitärer Hilfe nimmt auf der ganzen Welt zu. Kriege, Konflikte und Klimakatastrophen führen zu mehr Todesfällen, Zerstörung, Leid und Vertreibung. Im zweiten Jahr in Folge reagierte UNHCR auf die Notlage im Sudan, die durch den brutalen Krieg im Land verursacht wurde. Dieser wirkte sich auf die gesamte Region aus und brachte einen wachsenden Bedarf an Hilfe mit sich. Zudem wurde eine weitere Notstandserklärung abgegeben, um Geflüchteten und Vertriebenen im Libanon und in Syrien Schutz und lebensrettende Hilfe zu leisten. 

Extreme Wetterereignisse, insbesondere starke Regenfälle und Überschwemmungen, zwangen UNHCR, im Jahr 2024 eine Rekordzahl von neun klimabedingten Notfall-Erklärungen abzugeben. Diese machten fast ein Drittel der insgesamt erklärten Notfälle aus. Unsere Teams setzten sich für die Bedürfnisse von zwangsvertriebenen Menschen und aufnehmenden Gemeinden in Afrika, Asien und Lateinamerika ein, die von diesen Ereignissen betroffen waren. Diese klimabedingten Katastrophen trafen bereits Gebiete, die Geflüchtete und durch den Krieg vertriebene Menschen beherbergten, verschärften Krankheitsausbrüche und zerstörten Lebensgrundlagen sowie wichtige Infrastrukturen.

In Reaktion auf den Mpox-Ausbruch verstärkte UNHCR im Jahr 2024 die Bemühungen in ganz Afrika, um die Integration von Vertriebenen zu fördern. Gleichzeitig wurden die Einsätze intensiviert, um auf die anhaltenden und sich zuspitzenden Krisen in der Demokratischen Republik Kongo, Myanmar, der Ukraine und im Darien zu reagieren. 

668'000
Menschen im Sudan haben Trinkwasser erhalten
100'000
Menschen im Libanon haben medizinische Versorgung erhalten
35'000
Frauen und Mädchen in der DR Kongo haben Zugang zu Dienstleistungen im Bereich der Bekämpfung sexueller Gewalt erhalten
521'000
Menschen in der Ukraine haben finanzielle Unterstützung erhalten

Vertriebene auf der Suche nach Sicherheit: UNHCR wird so lange bleiben, wie es notwendig ist

Der Impact-Bericht 2024: Reaktionen auf neue Notfallsituationen und anhaltende Krisen (auf Englisch) zeigt eine alarmierende Realität: Kriege, Konflikte und Katastrophen, ob neu oder laufend, zwingen Millionen von Menschen, ihre Heimat zu verlassen – und diese Zahl wird voraussichtlich bis 2025 fast 140 Millionen erreichen. UNHCR steht ihnen auf ihrem Weg stets zur Seite, um sie zu schützen. Im Jahr 2024 haben wir unsere Vorbereitung auf Notfälle verstärkt, indem wir Risikobewertungen durchgeführt, spezialisierte Schulungen für Notfallexperten angeboten und schnell Hilfsgüter dorthin geliefert haben, wo sie am dringendsten benötigt wurden. Dank Ihrer Unterstützung konnte UNHCR 2024 vielen Menschen helfen und sie unterstützen. 

Heute ist unser Aufruf zu Solidarität und Finanzierung dringender denn je, insbesondere die flexible Finanzierung – sie bleibt ein Rettungsanker, der es UNHCR ermöglicht, bei Ausbruch einer Krise schnell Ressourcen zuzuweisen und die lebenswichtige Hilfe für Menschen, die sie am dringendsten benötigen, zu gewährleisten.