Ein Flüchtling ist jemand, der gezwungen war, vor Konflikten, Gewalt und Verfolgung zu flüchten und eine internationale Grenze zu überqueren, um Sicherheit und Zuflucht zu finden. Viele Flüchtlinge mussten mit wenig mehr als ihren Kleidern am Leib flüchten und ihr Zuhause, ihren Besitz, ihre Arbeit und ihre Lieben zurücklassen. Möglicherweise wurden sie Opfer von Menschenrechtsverletzungen, wurden auf ihrer Flucht verletzt oder mussten mit ansehen, wie Familienmitglieder oder Freunde getötet oder angegriffen wurden. Wenn sie einen sicheren Ort erreichen, sind sie häufig traumatisiert, hungrig, erschöpft und brauchen Wärme und eine Unterkunft. Erfahren Sie mehr in unserem Video.
Im Rahmen seines Mandats von 1951 gewährleistet UNHCR den Schutz von Flüchtlingen nach internationalem Recht und arbeitet mit Regierungen und Partnern zusammen, um langfristige Lösungen für sie zu finden, damit Flüchtlinge sich ein besseres Leben aufbauen und ein sicheres Zuhause finden können. Die Hilfe von UNHCR beginnt mit der Einrichtung von Flüchtlingscamps und der Bereitstellung humanitärer Soforthilfe. Darüber hinaus unterstützen wir die Aufnahmeländer dabei, den Flüchtlingen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Nahrung, Bildung, Unterkunft und Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Möglichkeiten zu verbessern. Langfristig unterstützt UNHCR Flüchtlinge bei der freiwilligen Rückkehr in ihre Heimatländer und hilft bei der Integration, dem Transport und der Neuansiedlung.
Auch Binnenvertriebene sind aufgrund von Konflikten, Verfolgung oder Katastrophen gezwungen, aus ihrer Heimat zu flüchten. Im Gegensatz zu Flüchtlingen bleiben Binnenvertriebene jedoch innerhalb der Grenzen ihres eigenen Landes. Dies kann verschiedene Gründe haben: Einige haben nicht die Mittel oder die körperliche Kraft, um in andere Länder zu reisen, andere sind aufgrund eines anhaltenden Konflikts in gefährlichen Gebieten eingeschlossen, und wieder andere ziehen es vor, in der Nähe ihrer Heimat und ihrer Familien zu bleiben. Wenn Binnenvertriebene schliesslich einen Zufluchtsort finden, gibt es keine Garantie für eine angemessene Unterkunft, Nahrung, sauberes Wasser, medizinische Versorgung oder Beschäftigungsmöglichkeiten. Damit sind Binnenvertriebene die grösste von Vertreibung betroffene Gruppe und gehören zu den am stärksten gefährdeten Menschen der Welt.
Im Gegensatz zu Flüchtlingen, die bei der Einreise in ein Aufnahmeland Anspruch auf bestimmte Rechte und Schutzmassnahmen nach internationalem Recht haben, sind Binnenvertriebene auf den Schutz ihrer nationalen Regierungen angewiesen. Einige Regierungen sind jedoch möglicherweise nicht willens oder in der Lage, diesen Schutz zu gewähren. Darüber hinaus kann ein grosser Zustrom von Binnenvertriebenen dazu führen, dass die Dienste überlastet sind und es schwierig ist, Arbeit zu finden, so dass viele Binnenvertriebene keine Mittel und kein Einkommen haben, um sich und ihre Familien zu versorgen. Erfahren Sie mehr in unserem Video.
Seit den 1970er-Jahren unterstützt UNHCR Binnenvertriebene, indem es lebensrettende Hilfe leistet, ihnen Sicherheit gewährleistet und sie dabei unterstützt, Zuflucht zu finden. UNHCR nutzt sein umfangreiches Fachwissen in den Bereichen Unterkunft und Lagerverwaltung, um den unmittelbaren Bedarf zu decken und sexueller Ausbeutung und geschlechtsspezifischer Gewalt entgegenzuwirken sowie den Kindesschutz zu gewährleisten. Wir sind dabei bemüht, stehts die Rechte der Binnenvertriebenen zu verteidigen.
Ähnlich wie bei Flüchtlingen und Binnenvertriebenen handelt es sich bei Asylbewerbenden um Personen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, deren Status jedoch noch nicht geklärt ist:
Bei der Einreise in ein Aufnahmeland werden die Asylbewerbenden mit den nationalen Asylsystemen konfrontiert, die für die Prüfung und Genehmigung ihrer Anträge auf einen Flüchtlingsstatus zuständig sind und ihnen internationalen Schutz gewähren. Erfahren Sie mehr in unserem Video.
UNHCR setzt sich für den Schutz von Asylbewerbenden ein, indem wir ihre Sicherheit bei der Ankunft in einem Aufnahmeland gewährleisten und sich für ihr Recht auf eine faire und effiziente Prüfung ihres Antrags auf die Anerkennung eines Flüchtlingsstatus einsetzen. Während dieses Prozesses stellt UNHCR den Zugang zu grundlegenden Bedürfnissen wie Unterkunft, Gesundheitsversorgung und Bildung sicher. Darüber hinaus arbeitet UNHCR mit den Regierungen zusammen, um die Grenzen offen zu halten und zu verhindern, dass Asylsuchende in unsichere Gebiete zurückgeschickt werden.
Das Übereinkommen von 1954 über die Rechtsstellung von Staatenlosen definiert einen Staatenlosen als:
Staatenlose Personen werden von keinem Land als Bürgerinnen und Bürger anerkannt, d. h. sie haben keine Staatsangehörigkeit. Infolgedessen sehen sie sich häufig mit erheblichen Hindernissen konfrontiert, z. B. können sie keine Schule besuchen, keine Arbeit finden, nicht heiraten und haben keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Ohne die erforderlichen Dokumente können sie auch kein Bankkonto eröffnen, was dazu führt, dass viele staatenlose Menschen in Armut leben. Erfahren Sie mehr in unserem Video.
UNHCR setzt sich für die Beseitigung der Staatenlosigkeit ein. Es unterstützt staatenlose Personen bei der Erlangung der Staatsangehörigkeit und bemüht sich, neue Fälle zu verhindern. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit den Regierungen zusammen, um die Staatsangehörigkeitsgesetze und -verfahren zu reformieren. Da Staatenlosigkeit oft das Ergebnis menschlichen Handelns ist, kann sie durch die Beseitigung aller Formen von Diskriminierung, die Registrierung jeder Geburt und die Ausstellung von Ausweisen für diejenigen, die ihre Staatsangehörigkeit nachweisen können, vermieden werden. All dies sind entscheidende Aspekte der Arbeit von UNHCR zur Vermeidung von Staatenlosigkeit.
Wenn die Lage sicher ist, unterstützt UNHCR Flüchtlinge bei der freiwilligen Rückkehr in ihre Heimat. Wir sorgen für den Transport und gewährleistet eine sichere Rückkehr, ohne das Risiko einer Verfolgung, von bewaffneten Angriffen und Landminen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Flüchtlinge niemals gezwungen werden, in ihr Herkunftsland zurückzukehren - UNHCR schützt sie unabhängig davon, ob sie den Status eines Flüchtlings oder eines Rückkehrers haben.
Die Arbeit von UNHCR geht über die Rückkehr hinaus. Wir unterstützen Flüchtlinge beim Wiederaufbau ihres Lebens – viele von ihnen sind bereits seit Jahren oder sogar Jahrzehnten vertrieben. Wir fördern Friedens- und Versöhnungsprogramme und arbeiten mit den Regierungen zusammen, um Schulen, Wassersysteme und Kliniken zu bauen oder zu reparieren. Darüber hinaus unterstützen wir Rückkehrende beim Zugang zu Wohnraum, zum Arbeitsmarkt und zu den gleichen Rechten wie ihre Landsleute. Im Laufe der Jahre haben die freiwilligen Rückführungsprogramme von UNHCR Millionen von Menschen bei der Rückkehr in ihre Heimat geholfen, und wir werden diese wichtige Arbeit auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
Ein Migrant, eine Migrantin ist jemand, der von Ort zu Ort zieht (innerhalb des eigenen Landes oder grenzüberschreitend) und nicht gezwungen ist, das Land aufgrund von Verfolgung oder Gewalt zu verlassen.
Der grösste Unterschied zwischen Migranten und Flüchtlinge liegt in ihren Gründen, ihren Staat zu verlassen: Flüchtlinge" überqueren internationale Grenzen, um Konflikten und Verfolgung zu entkommen und können nicht in ihr Land zurückkehren, ohne ihr Leben zu riskieren. Folglich stehen Flüchtlinge unter dem Schutz des internationalen Rechts im Rahmen des UNHCR-Mandats.
Für Migrantinnen und Migranten hingegen gibt es keine interne rechtliche Definition. Im Gegensatz zu Flüchtlingen können sich Migranten dazu entschliessen, ihr Land aus Gründen zu verlassen, die nichts mit Konflikten, Gewalt oder Verfolgung zu tun haben, sie suchen oft nach besseren wirtschaftlichen oder Bildungsmöglichkeiten. Migranten können freiwillig nach Hause zurückkehren, ohne ihre Freiheit oder ihr Leben zu gefährden. Beide Gruppen sind jedoch durch die Menschenrechtskonventionen geschützt.