Der gewalttätige Bürgerkrieg, der seit Dezember 2013 im Südsudan tobt, hat Tausende Leben gekostet und mehr als 4 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Die Situation im Land und in den Nachbarländern hat sich zu einer humanitären Katastrophe entwickelt.
Trotz der Versuche, den Krieg zu beenden, eskaliert die Gewalt zwischen Regierungs- und Rebellentruppen weiter. Viehherden werden gestohlen oder abgeschlachtet, Häuser niedergebrannt und Zivilisten willkürlich getötet.
Der Konflikt im Südsudan ist die derzeit grösste Krise auf dem afrikanischen Kontinent, und UNHCR tut sein Möglichstes, um eine Verschärfung der Situation zu verhindern.
Auch der Sudan und Uganda sind gefordert. Beide Länder nehmen jeweils mehr als 800'000 südsudanesische Flüchtlinge auf und sind in ihrer Fähigkeit, diese zu unterstützen, weitgehend vom UNHCR abhängig. Die Stabilität der aufnehmenden Gesellschaften ist entscheidend, um zu verhindern, dass der Konflikt im Südsudan zu einer Krise in der gesamten Region eskaliert.
Der Konflikt hindert viele Kinder daran, zur Schule zu gehen, und Bildung ist daher eine grosse Herausforderung für die Zukunftsperspektiven des Landes:
- Koat Reath, ein südsudanesischer Flüchtling, der seine Zeit dem Unterrichten widmet.
- James Tut, ein anderer südsudanesischer Flüchtling, der seine Zeit dem Unterrichten widmet.
UNHCR stellt sicher, dass die lebenswichtigen Bedürfnisse der Flüchtlinge erfüllt werden, mit besonderem Fokus auf Gesundheit, Nahrungsmittelversorgung und Bildung für die vielen jungen Flüchtlinge.
In der Tat sind 83 % der Flüchtlinge Frauen und Kinder. Sie sind sexuellen Übergriffen und Gewalt ausgesetzt und brauchen daher oft Psychologische Assistenz vom UNHCR. Oft kommen sie traumatisiert in einem Zustand extremer Schwäche und Unterernährung in den Unterkünften an. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder alleine reisen.
Die Aussichten auf Frieden im Südsudan sind gering, und durch den Klimawandel verschlechtern sich die ohnehin schon widrigen Lebensbedingungen noch. Die Unterernährung nimmt durch die zunehmende Intensität der Dürren tendenziell zu. Die Regenzeit verursacht auch Überschwemmungen, die potenzielle Ernten zerstören und die vertriebenen Menschen mit Nahrungsmittelknappheit und Krankheiten konfrontieren.
Im Südsudan ist der humanitäre Bedarf riesig und weitgehend unterfinanziert. Im Jahr 2022 konnten nur 31 % der zur Bewältigung der Krise benötigten Mittel aufgebracht werden.