Do., 19.10.2023 - 14:49

Afghanistan kommt nicht zur Ruhe: Die Provinz Herat im Westen des Landes wurde in den vergangenen zwei Wochen mehrmals von schweren Erdbeben erschüttert. Die Betroffenen brauchen dringend Hilfe. Gemäss Angaben von UNHCR, der UN-Flüchtlingsorganisation, sind dafür 14.4 Mio. Dollar nötig. Somit ist die internationale Gemeinschaft nun gefordert: Wir bitten deshalb auch Sie, die Menschen in Afghanistan mit einer Spende zu unterstützen.

Das erste Beben hatte eine Stärke von 6.3 auf der Richterskala. Es überraschte die Bewohnenden der betroffenen Gegend am 7. Oktober kurz vor dem Mittag. Es folgten mehrere starke Nachbeben. Die Lehmhäuser der dortigen Familien wurden völlig zerstört, nach Schätzungen kamen dabei mehr als 1000 Menschen ums Leben. Unter den Opfern sind vor allem Frauen und Kinder, die sich zur Zeit des Bebens in den Häusern befunden hatten. Tausende weitere wurden verletzt.

Rund eine Woche später, am Sonntag, dem 15. Oktober, bebte die Erde in Herat erneut mehrmals hintereinander. Die Beben hatten Stärken zwischen 4.2 und 6.4 auf der Richterskala und forderten erneut Tote und Verletzte.

Insgesamt sind Hunderttausende von den Erdbeben betroffen. Während die Überlebenden um ihre toten Angehörigen trauern, müssen viele von ihnen unter freiem Himmel schlafen, weil ihre Häuser völlig zerstört wurden. Der Winter steht vor der Tür, deshalb sind Notunterkünfte, warme Kleider und Heizungen dringend erforderlich.

Tausende von Gebäuden wurden durch die Erdbeben zerstört. © UNHCR/Samand Ibrahimi
Tausende von Gebäuden wurden durch die Erdbeben zerstört. © UNHCR/Samand Ibrahimi

UNHCR ist seit mehr als 35 Jahren in Afghanistan präsent und arbeitet eng mit nationalen und internationalen Partnern zusammen, um eine weitere humanitäre Tragödie zu verhindern. Die Teams vor Ort statten die Menschen, die bei den Beben alles verloren haben, mit Zelten, Decken, Solarlampen und Hygienesets aus. UNHCR stellt auch psychosoziale Unterstützung und Bargeldhilfe zur Verfügung. Unser besonderes Augenmerk gilt den Menschen mit speziellen Bedürfnissen, etwa Waisenkindern, ältere Personen und Personen mit Behinderungen.

Afghanistan wird seit Jahrzehnten von Krisen geschüttelt. Strategisch wichtig gelegen, war das Land immer wieder interessant für rivalisierende Grossmächte und wurde somit regelmässig zum Kriegsschauplatz. Als die Taliban 2021 wieder die Macht übernahmen, stürzten sie Afghanistan in eine schwere wirtschaftliche und soziale Krise. Dazu kommt eine langanhaltende Dürre. Fast 6 Mio. Menschen wurden entweder intern vertrieben oder mussten in angrenzende Länder flüchten. UNHCR behandelt die Situation in Afghanistan als Notfall. Die Erdbeben in den letzten Wochen verstärken die Not der Menschen dort dramatisch.

Wir danken Ihnen herzlich, dass Sie mithelfen, die Afghaninnen und Afghanen mit dem Nötigsten zu unterstützen und ihnen Hoffnung für die Zukunft zu geben!

UNHCR verteilt Zelte, Decken und Matratzen im Bezirk Zinda Jan. © UNHCR/Samand Ibrahimi
UNHCR verteilt Zelte, Decken und Matratzen im Bezirk Zinda Jan. © UNHCR/Samand Ibrahimi